Unser geliebter Portugal Roadtrip: 14 Tage mit dem Auto von Porto bis Faro

Portugal – ein Land voller Geschichte, einzigartiger Kultur und atemberaubender Natur – war das Ziel unseres 14-tägigen Roadtrips Anfang Oktober. Eine perfekte Reisezeit: Die Temperaturen sind angenehm mild, die Strände nicht mehr ganz überlaufen, und die Städte entfalten ihren vollen Charme in der entspannten Nebensaison.

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Unsere Reise begann in Porto, einem Ort, der uns vom ersten Moment an mit seiner Mischung aus Kultur, Kulinarik und Atmosphäre begeisterte. Von hier aus machten wir uns mit unserem kleinen Mietwagen – ein Must-Have in Portugal, auf den Weg entlang der portugiesischen Küste, eine Route, die uns zu einigen der schönsten Orte des Landes führen sollte. Mit Zwischenstopp im Surferparadies Nazaré, der lebendigen Metropole Lissabon und den beeindruckenden Felsformationen der Algarve entdeckten wir die pure Schönheit Portugals in ihrer vollen Bandbreite. Nach rund 800 km erreichten wir unsere letzte Station, Faro, die südlichste Stadt des Landes, bevor wir von dort aus zurück nach München flogen.

Die Entscheidung für einen Gabelflug – mit Start in Porto und Abflug in Faro – war für uns die ideale Wahl, um das Beste aus unserer Zeit in Portugal herauszuholen, auch wenn die Kosten des Fluges und Mietwagens etwas mehr kosten. So konnten wir aber die wichtigsten Highlights ohne zeitaufwändige Rückfahrten entdecken und das Land in seiner vollen Vielfalt genießen. Spartipp: Statt in Faro wieder abzureisen, kann man wieder zurück nach Porto fahren und im Landesinneren oder dem Douro-Tal einen Stop einlegen, wodurch man die recht hohen Einwegpauschalen für den Mietwagen sparen kann.

I.-III. REISETAG / 📍PORTO, viel mehr als nur Portwein

Unser erster Tag in Porto begann im Herzen der Stadt, am Mercado do Bolhão (Rua Formosa 322 *Google Maps, Mo.-Fr. 08:00–20:00 Uhr, Sa. bis 18:00 Uhr). Bei sommerlichen 30 Grad konnten wir dem eisgekühlten, frisch gepressten Orangensaft einfach nicht widerstehen – irgendwie süß, dabei herrlich säuerlich und mit mindestens 1000% Geschmack. Im Markt selbst ließen wir uns an den unterschiedlichsten Ständen treiben und probierten uns quer durch das Angebot. Zum krönenden Abschluss durfte für jeden von uns eine frische Auster, serviert auf einem Bett aus Crushed Ice, nicht fehlen – ein Fest für die Sinne!

Portugal, Porto, Mercado do Bolhão
Mercado do Bolhão (R. Formosa 322, 4000-248 Porto, Portugal)
Portugal, Porto, Mercado do Bolhão

Eine unserer liebsten Entdeckungen waren definitiv die Pastéis de Nata, für die wir uns jeden Tag aufs Neue einen „Grund“ ausdachten, sie kaufen zu müssen. In Porto war die Manteigaria (Rua de Alexandre Braga 24, Mo.-So. 08:00–22:00 Uhr) eine unserer absoluten Favoriten. Hier hatten wir mitunter die besten Pastéis de Nata der Reise – all unsere Pastéis de Nata Favoriten findest du hier zusammengefasst.

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Manteigaria (Rua dos Clérigos, 4050-205 Porto, Portugal)
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Vinhas d’Alho (Cais da Estiva 139, 4050-080 Porto, Portugal)

Zum Mittagessen kehrten wir eher zufällig ins Vinhas d’Alho (Cais da Estiva 139, Mo.-So. 12:00–23:00 Uhr, Sa. bis 18:00 Uhr) ein, ein charmantes Fischrestaurant direkt am Hafenviertel Ribeira. Der Bacalhau, der hier serviert wurde, war einfach hervorragend – perfekt zubereitet und wunderbar frisch. Die Gegend selbst war allerdings recht touristisch, was bei dieser malerischen Lage am Wasser kaum überraschend ist.

Am Nachmittag haben wir Porto aus einer neuen Perspektive entdeckt und entschieden uns für die 6-Brücken-Bootsfahrt ab dem Hafen. Die Fahrt bot Ausblicke auf die Wasserseite der Stadt. Anschließend fuhren wir mit der Teleférico de Gaia (Mo.-So. 10:00–18:00 Uhr, im Sommer bis 22:00 Uhr), der Seilbahn, die uns von der Flusspromenade hinauf auf die Anhöhen von Vila Nova de Gaia brachte. Eine einfache Fahrt kostet 6 EUR, eine Hin- und Rückfahrt ca. 9 EUR. Den Rückweg sollte man am besten zu Fuß antreten – von der Brücke aus hat man einen atemberaubenden Blick, den man in Ruhe genießen kann.

Portugal, Porto, Brücke
Portugal, Porto, Brücke und Schifffahrt

Am Fuße der Seilbahn lässt es sich wunderbar entlang des Douro-Flusses schlendern, wo die bekanntesten Portweingüter ihren Sitz haben. Sandeman (Largo Miguel Bombarda, 4430-175 Vila Nova de Gaia, Mo.-So. 10:00–19:30 Uhr) welches auch Führungen durch die Weinkeller und Portweinproben anbietet und Graham’s Port Lodge (Rua do Agro 141, 4400-003 Vila Nova de Gaia, Mo.-So. 9:30–18:00 Uhr) das neben ausgezeichneten Weinen auch eine tolle Terrasse bietet. Direkt nebenan und ebenfalls typisch portugiesisch: Die Ölsardinen, die man in vielen Läden rund um den Hafen findet: The Fantastic World of Portuguese Sardines (Av. de Diogo Leite 138, 4400-174 Vila Nova de Gaia, Portugal, Mo.-So. 10:00-21:00 Uhr). Sie werden in vielen Variationen angeboten.

Portugal, Porto, Ölsardinen
The Fantastic World of Portuguese Sardines (Av. de Diogo Leite 138, 4400-174 Vila Nova de Gaia, Portugal)

Am Abend reservierten wir einen Tisch im Mito (R. de José Falcão 183, Do.–Mo. 19:00–23:00 Uhr), einem Restaurant unweit der Igreja do Carmo. Mit der freundlichen Unterstützung der Kellnerin probierten wir uns quer durch die Karte und entschieden uns für folgendes: frisches Brot mit geräucherter Entenbrust, Pastéis de Bacalhau – portugiesische Kabeljaukroketten, Ceviche mit Melone und Apfelgranité, Steak-Tartar mit Senfkaviar und Rinderjus, Seeteufel und Shrimp, Toffee Pudding mit Karamell und Crème fraîche. Fantastisch! Beim Schlendern entdeckten wir anschließend die Bar Mind the Glass (Rua de José Falcão 157, Mo.–So. 17:00–01:00 Uhr), wo wir den Abend mit einer gemütlichen Portwein-Verkostung ausklingen ließen.

Nachdem wir am Vorabend den einen oder anderen Port verkostet haben, war ein spätes Katerfrühstück ideal! Natürlich war das Francesinha perfekt dafür, ein gehaltvolles Sandwich, gefüllt mit Fleisch und in einer Art braunen Soße serviert wird mit Pommes. Das wohl berühmteste der Stadt gibt es wohl im Café Santiago (Rua de Passos Manuel 226, Mo.-Fr. 12:00-22:45 Uhr). Es war deftig, herzhaft und etwas gewöhnungsbedürftig. Da wir bereits die üppigen Portionen auf dem Nachbartisch bestaunten, bestellten wir das Sandwich zum Teilen und ja, es war eine gute Entscheidung!

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Café Santiago (R. de Passos Manuel 226, 4000-382 Porto, Portugal)

Ein besonderes Erlebnis war die Livraria Lello (R. das Carmelitas 144, Mo.-So. 09:00-19:00 Uhr), eine faszinierende Buchhandlung die angeblich J. K. Rowling zu Harry Potter inspirierte. Beim Betreten fühlte es sich so an als ob man durch das Portal nach Hogwarts schreitet. Gut zu wissen: Der Eintritt muss vorher online gebucht werden. Porto war der perfekte Startpunkt unserer Reise auch da die Stadt uns die Vielfalt und Schönheit Portugals auf eine charmante Art und Weise zeigte.

Portugal, Porto, Livraria Lello
Livraria Lello (R. das Carmelitas 144, 4050-161 Porto, Portugal)
Portugal, Porto, Livraria Lello

Überblick – Adressen und Öffnungszeiten für Porto

  • Mercado do Bolhão Rua Formosa 322, Mo.-Fr. 08:00-20:00 Uhr, Sa.18:00 Uhr
  • Manteigaria Rua de Alexandre Braga 24, Mo.-So. 08:00-22:00 Uhr
  • Vinhas d’Alho Cais da Estiva 139, Mo.-So. 12:00-23:00 Uhr, Sa.18:00 Uhr
  • 6-Brücken-Bootsfahrt ab dem Hafen.
  • Teleférico de Gaia Mo.-So. 10:00-18:00 Uhr, Sommer 22:00 Uhr, Hinfahrt 6,00€ / Hin- und Rückfahrt 9,00€
  • Sandeman Largo Miguel Bombarda, 4430-175 Vila Nova de Gaia, Mo.-So. 10:00-19:30 Uhr
  • Graham’s Port Lodge Rua do Agro 141, 4400-003 Vila Nova de Gaia, Mo.-So. 9:30-18:00 Uhr
  • Mind the Glass Bar Rua de José Falcão 157, Mo.-So.17:00-01:00 Uhr
  • Café de Santiago Rua de Passos Manuel 226, Mo.-Fr. 12:00-22:45 Uhr
  • Mito R. de José Falcão 183, Do.-Mo. 19:00–23:00 Uhr
  • Livraria Lello R. das Carmelitas 144, Mo.-So. 09:00-19:00 Uhr

III. REISETAG / 📍Nazaré, das charmante Fischerdorf mit Monsterwellen und 📍Aveiro

Die erste Etappe unserer Reise führte uns von Porto über Aveiro, bis nach Nazaré, dem Surfer-Mekka Portugals.

Unser Zwischenstopp in Aveiro war ein Abstecher in das Venedig Portugals. Die Kanäle, besetzt mit bunten Moliceiros-Booten, und die kunstvollen, mit Kacheln verzierten Gebäude, haben sicher einen ganz besonderen Charme. Dennoch empfanden wir Aveiro als weniger spannend – das Städtchen bietet zwar eine hübsche Kulisse, ist jedoch nicht besonders vielseitig. Ein kurzer Halt lohnt sich, eine Übernachtung würden wir aber nicht empfehlen. Aus diesem Grund haben wir unsere Reise auch recht zügig fortgesetzt mit dem Ziel, schnell Nazaré zu erreichen.

Nazaré ist ein beschaulicher Ort an der portugiesischen Atlantikküste. Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckenden Monsterwellen, die Surfer aus der ganzen Welt anziehen und bis zu 30 Meter hoch werden. Unser erster Stopp war die Festung Forte de São Miguel Arcanjo (Täglich von 10:00-20:30Uhr), die oberhalb der Praia do Norte liegt. Von hier hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf das Meer, sondern kann im kleinen Surfer Museum (Estr. do Farol 2450, Mo.-So. 10:00-20:00Uhr, Der Eintrittspreis liegt bei 2,00€ pro Person) auch mehr über die Geschichten der Wellen und die mutigen Surfer erfahren, die sie versuchen zu bezwingen. Fun Fact: Hier in Nazaré wurde der Weltrekord für die größte jemals gesurfte Welle aufgestellt.

Nach einem Abstecher zur Ladeira Schaukel von Nazaré, einem beliebten Fotospot, sowie zum Miradouro da Nazaré, von dem aus man einen traumhaften Blick auf den Strand von Nazaré hat, setzten wir unseren Weg fort Richtung Strand. Besonders faszinierend war der Kontrast zwischen den rauen Wellen der Praia do Norte und den sanfteren Wellen in der geschützten Bucht der Praia da Nazaré. Unten am Strand angekommen, ließen wir den Tag entspannt ausklingen und wurden mit einem der schönsten Sonnenuntergänge unserer Reise belohnt.

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Eines unserer kulinarisches Highlights war das kleine Fischrestaurant namens Restaurante Rosa dos Ventos (Rua Gil Vicente 61, Fr.-Mi. 12:00–15:00 Uhr und 18:45–21:00 Uhr, Do. geschlossen). Auch wenn das Lokal sehr beengt ist, empfängt euch eine sehr herzliche, gemütliche Atmosphäre mit hervorragendem, fangfrischem Fisch des Tages. Die Gerichte waren einfach, aber perfekt zubereitet. Dazu servierte man uns eine Hauswein in einem eisgekühlten Tonkrug – sehr erfrischend, werden wir sicher für den Sommer aufnehmen. Zum Abschluss gab es Pudim Flan, ein Creme Caramel, das wir feierten. Unser Tipp: Unbedingt früh kommen, denn das Restaurant ist schnell besetzt und dann heißt es warten, auf den kleinen Hockern entlang der Gasse.

Am nächsten Morgen ging es früh zum Mercado Municipal de Nazaré, die ortsansässige Markthalle. Hier gibt es alles, was das Kochherz begehrt: frisches Gemüse, super aromatisches Obst, fangfrischen Fisch vom Morgen, Fleisch, Gebäck und richtig gute Hausmannskost – ein echtes Paradies für uns Foodies.

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Nazaré war für uns nicht nur ein Highlight wegen seiner spektakulären Natur, sondern auch wegen seiner Authentizität. Von der einzigartigen Küste bis hin zu den kleinen Details des Alltags – dieser Halt hat uns mit unvergesslichen Eindrücken bereichert und können wir jedem nur empfehlen.

Überblick – Adressen und Öffnungszeiten für Nazaré

  • Praia do Norte mit Blick auf die Monsterwellen, der Top-Spot für Surfer
  • Forte de São Miguel Surfer Museum, Estr. do Farol, Mo.-So. 10:00-20:30 Uhr, Eintritt: 2,00 € pro Person
  • Miradouro da Nazaré Aussichtspunkt, öffentlich zugänglich
  • Ladeira Schaukel von Nazaré öffentlich zugänglich
  • Praia da Nazaré Strand, besonders Abends zum Sonnenuntergang
  • Restaurante Rosa dos Ventos Rua Gil Vicente 61, Fr.-Mi. 12:00–15:00 Uhr und 18:45–21:00 Uhr, Do. geschlossen
  • Mercado Municipal de Nazaré Markthallen, Avenida da República, Mo.-Sa. 07:00-14:00 Uhr, So. geschlossen

IV.-VII. REISETAG / 📍LISSABON, Das pulsierende Herz Portugals

Auf dem Weg von Nazaré nach Lissabon haben wir einen kurzen Stopp in Óbidos eingelegt – einer mittelalterlichen Stadt mit richtig viel Charme. Besonders schön ist der Rundweg auf den alten Burgmauern, von dem aus man eine grandiose Aussicht auf die Umgebung hatte. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es direkt weiter zu den Bacalhôa Buddha Eden Gärten – ein ziemlich abgefahrener Ort mit der größten Buddha-Statuen-Sammlung Europas und einer entspannten, fast schon meditativen Atmosphäre. In Lissabon angekommen, haben wir unseren Leihwagen abgegeben und uns für die Abreise einfach einen neuen gebucht. Die Stadt lässt sich nämlich sehr gut zu Fuß oder mit den Öffentlichen erkunden – kein Stress mit Parken, Auto oder Verkehr.

Lissabon ist jung, voller Leben und ein starker Kontrast zum entspannten Küstenort Nazaré. Schon vom ersten Moment an hat uns diese Stadt gepackt. Enge Gassen, die gerade danach rufen entdeckt zu werden, unzählige Aussichtspunkte mit atemberaubendem Blick und der für uns perfekte Mix aus pulsierendem Studentenleben und echtem portugiesischen Flair – einfach unschlagbar.

Tag I in Lissabon: Erstmal die Stadt erkunden

Tram 12 – die bessere Tram 28: Die berühmte Tram 28, die sich durch die engen Straßen von Alfama und dem Stadtzentrum schlängelt, ist wohl eine der besten Möglichkeiten, Lissabon zu erkunden. Sie führt vorbei an Graffitis, historischen Gebäuden und schönen Aussichtspunkten, an denen auch die Einheimischen gerne ihre Abende verbringen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Doch unser Geheimtipp ist die Tram 12: Sie verkehrt auf einer ähnlichen Route wie die 28, ohne Sardinenbüchsen-Feeling. (Einzelticket 3,00 €, Tageskarte 6,45 €).

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Wer Lissabon kulinarisch erleben möchte, sollte Bifana probieren – ein traditionelles Schweinefleisch-Sandwich, das man unbedingt bei The Bifanas of Afonso (Rua da Madalena 146, Mo.-Sa. 10:00–20:00 Uhr) probieren sollte. Einfach, deftig und schlichtweg richtig lecker – ein Stück portugiesische Seele im Brötchen. Natürlich durfte die Pastéis de Nata in der Manteigaria nicht fehlen, die wir morgens, mittags und abends besucht haben – unser Pastéis Spot der Reise.

Die sieben Hügel der Stadt bezwingen: Die Innenstadt besteht aus den Straßen die von Maritim Moniz bergabwärts Richtung Meer führen. Durch das Tor Arco da Rua Agusta gelangt man zum Praça do Comercio, dem größten Platz Lissabons. Lissabon wurde auf 7 Hügeln gebaut, ein Höhenmeter-Training der ganz besonderen Art – Tipps für Gemütliche: 1./ Elevator de Santa Justa (Rua do Ouro, täglich 07:00–22:00 Uhr, Ticket 5,30 € für Hin- und Rückfahrt), verbindet die Unterstadt Baixa mit dem Chiado-Viertel. 2./ Ascensor da Bica, eine Tram die in die obere Stadt führt, schönes Fotomotiv und im Ticket der Öffentlichen enthalten (Ticket 3,80 €, nur Bar möglich). 3./ Escadinhas da Saúde – öffentliche Rolltreppe an der Station Martim Moniz in die Altstadt von Alfama.

Die Sonnenuntergänge von Lissabon: lassen sich besonders gut von den 7 Hügeln der Stadt aus bestaunen. Zu den besten Aussichtspunkten zählen der Miradouro de Santa Luzia und der Miradouro da Graça, die einen freien Blick über die Dächer Lissabons bieten. Ein toller Ort ist auch die Burganlage Castelo de São Jorge (R. de Santa Cruz do Castelo, täglich 09:00–18:00 Uhr, Eintritt 10,00 €), die zusätzlich eine spannende historische Atmosphäre bietet.

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Tag II in Lissabon: Ein Abstecher nach Belém

Am zweiten Tag machten wir uns nach Belém auf, zum Ursprung der köstlichen Pastéis de Nata. Unser erster Halt war das Kloster Mosteiro dos Jerónimos (Praça do Império, 1400-206 Lisboa, Di.-So. 10:00–17:30 Uhr, Eintritt 10,00 €), sozusagen wo alles begann. Die Architektur beeindruckt und erschlägt einen gleichermaßen mit seiner majestätischen Pracht. Das Kloster lässt einen fühlen, als wäre man in Hogwarts angekommen. Direkt daneben liegt die berühmte Bäckerei Pastéis de Belém (Rua de Belém 84–92, täglich 08:00–22:00 Uhr). Sie soll die Mutter aller Pastéis de Nata sein – angeblich von Mönchen als Resteverwertung erfunden und später an die Bäckerei verkauft, die bis heute die berühmten Pastéis de Belém für 1,30 € das Stück nahezu raushaut.

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Frisch gestärkt ging’s auf einen Spaziergang am Wasser entlang – los beim Torre de Belém (Avenida Brasília, täglich 10:00–17:30 Uhr, Eintritt 6 €). Unterwegs kamen wir an einigen Museen vorbei:

  • Museu Nacional dos Coches (Avenida da Índia 136, Di.-So. 10:00–18:00 Uhr, Eintritt 8,00 €) – Museum mit prunkvollen Kutschen.
  • Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia (Avenida Brasília, Mi.-Mo. 10:00–19:00 Uhr, Eintritt 9,00 €) – Museum für Kunst und Architektur.
  • Museu da Marinha (Praça do Império, Di.-So. 10:00–17:30 Uhr, Eintritt 6,00 €) – Museum der maritimen Geschichte Portugals.
  • Museu Berardo (Praça do Império, Di.-So. 10:00–19:00 Uhr, Eintritt 5,00 €) – Museum für moderne und zeitgenössischer Kunst.

Endstation LX-Factory: Unser Spaziergang führte uns Richtung Ponte 25 de Abril, die Lissabon und Almada über den Tejo verbindet. In Almada steht die eine Christus-Statue, die sehr an die in Rio erinnert – nur kleiner, aber auf einem riesigen Podest, was sie zu einer der höchsten Statuen der Welt macht. Endstation war die LX Factory (Rua Rodrigues de Faria 103, täglich 09:00–02:00 Uhr) – eine coole, alternative Markthalle voller hipper Shops, Ateliers, Cafés, Restaurants, Bars und Concept Stores. Von Interior-Läden über Vintage-Trödel bis zum Barbershop und einer tollen Buchhandlung gibt’s hier alles.

Der enttäuschende Besuch im Mercado da Ribeira (Timeout Markt): Zuletzt besuchten wir den Mercado da Ribeira (Avenida 24 de Julho, täglich 10:00–23:00 Uhr), der häufig als kulinarisches Highlight beworben wird. Leider war der Besuch für uns eher enttäuschend. Die Markthalle war extrem voll, und das Essen, das in den zahlreichen Ständen angeboten wurde, konnte uns nicht wirklich überzeugen. Alles wirkte eher wie ein Touristenmagnet, und die Atmosphäre war hektisch. Für uns kein Vergleich zu den authentischen Restaurants und Märkten, die wir an anderen Orten entdeckt haben.

Last but not least: Die Free-Guided Tour durch Lissabon

VII.-IX. REISETAG / Die Schönheit der Westküste Portugals 📍Setúbal, 📍São Luís,📍Vila Nova de Milfontes, 📍Cabo Sardão

Lissabon war für uns in vielerlei Hinsicht ein wahrer Wohlfühlort. Wir haben die Stadt in vollen Zügen genossen und sie ausgiebig erkundet. Am siebten Tag setzten wir unsere Reise mit unserem neuen Mietwagen fort, entlang der wunderschönen Westküste Portugals. Unser Ziel war das idyllische Örtchen São Luís, doch bevor wir dort ankamen, machten wir noch den ein oder anderen Halt entlang der Strecke.

Das Städtchen Setúbal: Gegen Mittag knurrte uns der Magen, also nahmen wir spontan die Ausfahrt nach Setúbal. Setúbal ist ein Fischerort mit lebendigem Stadtleben, berühmt für frische Meeresfrüchte, die man in vielen Restaurants bestellen kann. Beim Schlendern kehrten wir ins Bistro von Maria Amaro (R. de Augusto Cardoso 73, Mo.-Mi. 12:00–16:00 Uhr, Sa. 12:00–15:00 Uhr, Do.-Fr. 12:00–20:00 Uhr) ein – herzlich und mit ehrlichem Essen, genau das Richtige für Einheimische und für uns. Es gab gegrilltes Gemüse mit Reis und Salat – mit Liebe gemacht, fast wie bei Oma. Noch ein warmes Pastéis de Nata und eiskalter Café bei the coffee (R. de Augusto Cardoso 4, Mo.-Sa. 08:30-19:00 Uhr, So 09:00-19:00 Uhr), bevor es nach Sines ging.

Das ländliche Portugal – Unsere Unterkunft in São Luís: Auf der Suche nach einer Unterkunft stießen wir auf São Luís, die Provinzhauptstadt des Bundesstaats Maranhão. Das beschauliche Örtchen wirkt verlassen, strahlt aber eine angenehme Ruhe aus. Hier gibt es keine Touristenmassen, keine Hektik, sondern das authentische Alltagsleben Portugals. In der kleinen Markthalle (Rua Principal, täglich 07:00–13:00 Uhr) versammeln sich die Einheimischen, kaufen frische Produkte und tauschen Neuigkeiten aus – so auch wir.

Perfekt als Basis, um die Westküste zu erkunden. Unser erster Stopp: der wilde Atlantik (ca. 20 km). Endlose Strände, meterhohe Wellen und das Gefühl, alleine am Ende der Welt zu stehen. Weiter nach Vila Nova de Milfontes (ca. 25 km), ein gemütlicher Küstenort, wo man mit einem Espresso am Fluss Mira einfach nur das Leben genießt oder fabelhaften Fisch im Adega 22 (Rua Doutur Duarte Silva 22, Do.-Di. 19:00-23:00 Uhr). Cabo Sardão (ca. 30 km), schroffe Klippen, tosendes Meer und Störche, die sich nicht darum scheren, dass sie ihre Nester auf den Felsen gebaut haben.

In São Luís war unser Schlafplatz für diese kleinen Abenteuer – ein Ort, der in den meisten Reiseberichten kaum Erwähnung findet, aber für uns eine der schönsten Zeiten in Portugal bereithielt. Hier ließen wir die Kamera oft in der Tasche, legten das Handy beiseite und tauchten ganz in das ruhige, einfache Leben ein. Kein Plan, kein Zeitdruck – nur der Moment, die Natur und das Gefühl, wirklich abzuschalten. Unser Blogbeitrag spricht für sich: Hier gibt es wenig Material was wir euch zeigen können.

IX.-XII. 📍Portimão, 📍Cabo de São Vicente, 📍Lagos – Atemberaubende Strände und Felsformationen

Am Neunten Reisetag ging die Reise Richtung Süden weiter. Am Praia da Amoreira gönnten wir uns eine letzte Verschnaufpause – Meeresrauschen, Westküstenbrise, Idylle pur. Dann wurde es touristischer, und in Portimão schlugen wir unser nächstes Basislager auf.

Ein Abstecher zum südwestlichsten Punkt Portugals stand an. Auf dem Weg machten wir Halt bei Ceramica Paraíso (N125, Raposeira), um uns mit Geschirr einzudecken. Die mit bunten Tellern verzierte Fassade ist kaum zu übersehen. Portugal ist berühmt für seine Keramik, und hier gibt es Stücke im Modernen-Stil zum Bruchteil des Preises. Wer Platz im Gepäck hat, sollte zuschlagen – Bargeld nicht vergessen! Ein ähnlicher Laden, Artesanato a Mó in Sagres, wurde 2024 in einen Surfshop umgewandelt.

Das Cap Sagres empfing uns mit rauen Klippen und endloser Weite. Später entspannten wir an der Praia do Beliche, bevor es mit ein paar Snacks zum Cabo de São Vicente ging. Dort besorgten wir uns die legendäre Letzte Bratwurst vor Amerika (Cabo de São Vicente, Mo.-So. 10:30–17:30 Uhr, Wurstpreis 4,00 €), suchten uns ein Plätzchen auf den Felsen und ließen uns vom Sonnenuntergang verzaubern – ein Himmel in sattem Orange über dem weiten Atlantik.

Auch Lagos, Portimão und die Felsformationen bei Carvoeiro gehören zu den Highlights der Region. Am Algar Seco lässt sich eine entspannte Küstenwanderung einplanen – gut, um ein paar Pastéis de Nata abzutrainieren. Die goldgelben Felsen über türkisblauem Wasser sind der Inbegriff der Algarve, fast wie die Twelve Apostles in Australien, nur näher an Deutschland. Ein paar Kilometer weiter liegt der Benagil Beach, Ausgangspunkt für Touren zur berühmten Benagil-Höhle mit ihrem runden Felsloch – ein Postkartenmotiv, das allerdings kein Geheimtipp mehr ist.

XIII.-XIV. REISETAG / 📍São Brás de Alportel/Santa Catarina 📍Olhão 📍Tavira – malerische Rückzugsorte an der Ostalgarve

Für den letzten Unterkunftswechsel haben wir am 13. Tag Portimao wieder verlassen und sind weiter Richtung Westen gefahren. Wer genug von der Entspannung hat und Party a la Ballermann sucht ist in Albufeira richtig. Wir wollten jedoch einfach entspannen und haben Albufeira nur einen kurzen Besuch abgestattet ehe wir in der Unterkunft in einer Olivenfarm zwischen São Brás de Alportel und Santa Catarina do Bispo eingecheckt haben.

Wie in allen Unterkünften vorher sind wir gleich zum lokalen Markt – in diesem Fall im Municipal Market in São Brás de Alportel und haben uns wieder mit allerhand Köstlichkeiten eingedeckt. Ein perfekter Wegsnack sind die vorgegarten Süßkartoffeln- noch warm sind diese einfach genial! Im Restaurante Luis dos Frangos (R. o Emigrante 2, São Brás de Alportel, Mi.-So. 12:00-15:00 Uhr 19:00-22:00 Uhr) gab es richtig authentisches portugiesisches Essen für die einheimischen Familien. Es war laut, voll und simple, aber sehr lecker.

Sehenswerte Städte mit schönem Stadtkern sind Estoi, Tavira und Olhão – typisch portugiesische keramikgeflieste Gebäude mit feinem Muster und kleine Holztüren mit aufwendigen Verzierungen. Es macht einfach Spaß durch die Straßen der Städte zu schlendern und sich von dem Flair treiben zu lassen. In der Tapasbar Petiscaria Casa de Pasto (R. Alexandre Herculano 48, Olhão, Di.-Sa. 12:00-15:00 Uhr 19:00-22:00 Uhr) empfiehlt es sich zu reservieren. Die Karamellisierten Garnelen (Camarão caramelizado) und das in Passionsfrucht gegarte Hühnchen (Peitos frango con molho maracuja) waren zum reinlegen.

Tavira:

Olhao:

Den letzten Strandnachmittag verbrachten wir an der Praia da Manta Rota. Die Wellen brachen sich an der langen Küste, während wir einfach den Blick aufs Meer genossen und uns von der warmen Sonne verwöhnen ließen. Pure Entspannung!

Der Roadtrip durch Portugal war einfach unvergesslich – von den malerischen Küstenstraßen bis hin zu den charmanten Städten, jeder Kilometer war ein Erlebnis. In Faro gaben wir dann unseren Mietwagen ab und machten uns auf den Weg zurück nach Deutschland.

Tipps für die Reiseroute:

Flughäfen: Portugal hat 3 große Flughäfen die von einigen Städten angeflogen werden

  • Porto im Norden der des Landes
  • Lissabon in der Mitte
  • Faro im Südosten des Landes

Am günstigsten ist die An- und Abreise über Flughäfen wie Porto oder Lissabon. Diese sind nicht nur günstiger als Faro, sondern auch die Mietwagenabgabe an der gleichen Station spart Kosten. Eine Einwegmiete (Abgabe an einer anderen Station) schlägt in der Regel mit 100-200 Euro Extra-Kosten zu Buche, und die Auswahl an Anbietern ist begrenzt. Bei einer Rundreise kann man zudem schöne Orte im Landesinneren entdecken und so noch mehr Eindrücke von Portugal mitnehmen.

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